Low Cost Marketing für Kleinbetriebe - Maßnahmen die vielfach unterschätzt werden.
Worum geht es in diesem Artikel?
Wie Sie mit günstigen Mitteln mehr Kunden gewinnen können. Wenn Sie nicht das Glück haben in einem Monopol zu stecken, wo scheinbar einem die Kunden „zufliegen“, dann sollten Sie sich die paar Minuten gönnen. Ich nehme an Sie praktizieren bereits einige Methoden für Ihre Kundengewinnung, teilen Sie uns einfach Ihre Erfahrungen mit.
Aus unserer Erfahrung, sind die hier genannten Anwendungen äußerst effektiv, wenn man sie konsequent bearbeitet. Auf den ersten Blick mag das vielleicht alles sehr logisch erscheinen, aber …
1. Bestandskunden-Pflege & After-Sale-Service: Sie denken jetzt vermutlich, wieso Bestandskunden, wir wollen doch Neukunden gewinnen? Tja, dieser Trugschluss passiert leider vielen Kollegen. Einmal ein Kunde heißt nicht automatisch, dass dieser für weitere Käufe gesichert ist. Vielleicht haben Kunden bei Ihnen gekauft, waren dann aber doch nicht ganz so zufrieden, artikulierten dies nicht und kauften beim nächsten Mal wo anders ein?
Es ist wesentlich einfacher (und auch günstiger) einen bestehenden Kunden wieder zu gewinnen bzw. zu halten - weil hier bereits ein Vertrauensbeweis durch einen Kauf bestätigt wurde - als einen neuen Kunden erst davon überzeugen zu müssen, dass Ihr Angebot das richtige ist. Hier geht es auch um den sogenannten „Customer Lifetime Value“, der Wert eines Kunden. Dieser Wert muss in Verhältnis mit den Kosten für eine Neukunden-Gewinnung gesetzt werden. Nach einer Studie von acquisa.de wird mit Stammkunden bis zu 73% mehr Umsatz gemacht als mit Neukunden. Dazu kommt, dass es ca. 6-7mal teurer kommt einen Neukunden zu gewinnen. Nutzen Sie also dieses Potenzial und schonen Sie Ihre Ressourcen. Die Bestandskunden-Pflege sowie ein smartes After-Sale-Service sind schon die halbe Miete und einer der wichtigsten Instrumente zur Kundenbindung. Es wird nur leider von vielen Unternehmen zu wenig beachtet. Teilen Sie uns doch Ihre Erfahrungen mit!
Mehr zum Thema After Sale Service!
2. Reklamationen: Okay, Reklamation wollen wir alle vermeiden und das ist jetzt auf den ersten Blick nicht so positiv. Und was hat das mit Kundengewinnung zu tun? Aber betrachten Sie es einmal anders – wenn ein Kunde bei Ihnen reklamiert, dann haben Sie eine zweite Chance bekommen und können einen verärgerten Kunden zu einem zufriedenen Käufer konvertieren. Vielleicht sogar einen Stammkunden gewinnen, dessen Vertrauen Sie jetzt verstärkt haben, in dem Sie seine Beanstandung souverän erledigten? Laut einer Studie von reklamation.com betreffen jene Kunde die eine Beanstandung auch tatsächlich reklamieren nur 7-10%, der Rest reklamiert gar nicht, sondern bildet sich daraus seine Meinung. Das heißt auch, dass Verkäufer in diesem Fall gar keine zweite Chance bekommen. Unterschätzen Sie nicht dieses Potenzial - vom Negativ durch Souveränität auf Positiv umzupolen. Gut die notorischen „Reklamierer“, die sich daraus einen Sport machen müssen wir hier einfach ausklammern. Interessant ist in diesem Kontext auch, welche Altersgruppen am meisten reklamieren - dazu eine Grafik einer Untersuchung von reklamation.com.
3. Bonusprogramm für Empfehlungen: Empfehlungen sind wohl die günstigste Werbeform und erspart Ihnen auch Zeit, denn üblicherweise müssen Sie bei einem Interessenten erst einmal das Vertrauen gewinnen damit dieser zum Kunden wird. Im Fall einer Empfehlung bekommen Sie bereits einen Vertrauensvorschuss, der ist Gold wert. Das heißt, wenn Sie die beiden oben genannten Punkte gründlich verfolgen, dann kommen automatisch Empfehlungen und Sie brauchen nicht so viel Energie (und Kosten) in die Akquise von Neukunden stecken. Kreieren Sie ein Bonusprogramm für jene Personen, die Ihnen Kunden bringen, einfach als kleines Dankeschön.
4. Exakte Zielgruppenanalyse: Um neue Kunden zu gewinnen, sollten Sie sich im Klaren sein - wer sind überhaupt Ihre Kunden? Das ist auch deshalb so wichtig um Streuverluste zu vermeiden. Erstellen Sie sogenannte Zielgruppen-Personas - wie sehen Ihre Lieblingskunden aus? Dazu definieren Sie erst einmal Ihre Zielgruppe und gehen im ersten Schritt am besten nach folgenden sozio-demographischen Kriterien vor: Geschlecht, Alter, Familienstand, Wohnort, Bildung, Einkommen, Beruf, Hobbies und Interessen, Werte. Skizzieren Sie hierzu ein Bild Ihres Lieblingskunden. Danach beschreiben Sie den Lebensstil und das Verhalten dieser Personen (zB. Lebenssituation, Bedürfnisse, Kaufmotive, Charaktereigenschaften, Konsumgewohnheiten, Umweltbewusstsein, Marken u. Preisbewusstsein etc…). Anschließend erstellen Sie die sogenannte Customer-Journey hierfür, d.h. sie bilden jeden Kontaktpunkt bis zum Kaufabschluss (die Touchpoints) dieser Personas ab. Das können auch unterschiedliche Personas sein, dann erstellen Sie für jede Zielgruppe eine eigene Journey-Map. Das ist deshalb so wichtig, weil Sie wissen müssen mit welchen Informationen Sie wann und wo Ihre Kunden erreichen können. Suchen Sie die „Schmerzpunkte“ Ihrer Kunden (das was sie stört, was sie nicht haben wollen) und bieten Sie Lösungen genau dafür, sozusagen die „Heilung“ durch Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Ich weiß, das ist ein langer Weg, aber gründlich und konsequent durchgeführt, gewinnen Sie automatisch neue Kunden damit – Ihr Verständnis und Ihre Kommunikation wird dadurch treffsicher :-)
Mehr Informationen zur Zielgruppenanalyse!
5. Online-Marketing: Nach Punkt 1-4 können nun die Online-Kanäle aktiviert und gepflegt werden. Ohne einen Online-Kanal funktioniert heute keine sinnvolle Kundenakquise mehr. Es kommt natürlich auch auf Ihre Branche und Ihren Aktionsradius an, wie intensiv Sie das betreiben möchten und müssen. Aber ganz ohne wird es nicht klappen (das ist meine Überzeugung). Wenn Sie unter Pkt.4 genau Ihre Personas definiert haben - wie sie leben, was sie machen, was sie brauchen etc. - dann wissen Sie auch wo sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen können. Wie beispielsweise auf Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest, youtube… Oder aber es reicht für Ihre Kunden, Webseite und Newsletter, das ist auch möglich? Es ist nicht automatisch gesagt, dass man Social Media Kanäle bedienen muss, das kommt natürlich auf die Zielkunden an. Aber meiner Meinung nach, sobald Sie Konsumgüter verkaufen oder überhaupt im B2C Geschäft tätig sind, dann ist es absolut sinnvoll, mindestens einen der oben genannten Kanäle zu bedienen.
Zu den Social Media Kanälen:
Man muss auch grundsätzlich einmal unterscheiden zwischen organischen und anorganischen Wachstum.
Organisch, das heißt Sie versuchen durch Content (durch gute Inhalte, Informationen etc.) Ihre Zielgruppe zu erreichen und Fans zu gewinnen. In dieser Phase geht es nur einmal um eine „Fangemeinde“, oder zeitgemäß formuliert, um eine Community aufzubauen. Dauert lange aber ist kostengünstig, es bedarf nur viel Geduld und Zeit.
Anorganisch bedeutet, Sie kaufen sich (zB. durch Facebook-Werbung) schnell Ihre Sichtbarkeit, und um die geht es. Allerdings ist diese Variante kostenintensiver und kann schnell auch kostspielig werden wenn Sie Punkt 4 nicht gründlich genug bearbeitet haben.
Ein Beispiel gefällig?
Nutzen Sie die Vorteile der Technologie und verschaffen Sie sich damit Möglichkeiten zu Ihrer Positionierung. Suchen Sie nach Möglichkeiten, wie Sie mit Menschen in Kontakt treten können, um Ihr Unternehmen ins richtige Licht zu rücken.
Teilen Sie uns hier Ihre Erfahrungen mit!
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